Sternstunden bei Rennen und Rekorden: Zu 125 Jahren Mercedes-Benz Motorsportgeschichte gehören viele überraschende und besondere Erfolge. Geschwindigkeitsweltrekorde stehen ebenso in dieser Tradition wie einzigartige Rennsiege. Solche glänzenden Momente werden aus dem Willen zum Wettbewerb geboren. Und sie belegen von Beginn an die herausragende sportliche und technische Kompetenz der Marke mit dem Stern.
Stuttgart. Das Zusammenspiel aus technischer Perfektion, Leistung und Geschwindigkeit macht Rennwagen seit der Geburt des Motorsports vor 125 Jahren so faszinierend. Das trifft genauso auf Rekordfahrzeuge zu, deren Erfolge für Aufmerksamkeit sorgen.
Erstmals 200 km/h: Das schafft der Benz 200 PS Rekordwagen mit 21,5-Liter-Vierzylindermotor. Mit ihm überschreitet Victor Hémery 1909 in Brooklands (England) zum ersten Mal in Europa die magische Marke. Weitere Rekorde folgen in Nordamerika, wo das schnellste Landfahrzeug seiner Zeit – es ist sogar schneller als die damaligen Flugzeuge – den Ehrennamen „Blitzen Benz“ erhält.
Zukunftskonzept: Die aerodynamisch optimierten Benz Tropfenform-Rennwagen sind 1922 die ersten Mittelmotor-Rennwagen der Welt. Ihre Rennpremiere im Großen Preis von Europa 1923 beenden sie auf den Plätzen vier und fünf.
Silberpfeil-Rekorde: Aus den erfolgreichen Rennwagen der 1930er-Jahre entstehen erfolgreiche Rekordwagen. An der Spitze steht der W 125 Zwölfzylinder-Rekordwagen, mit dem Rudolf Caracciola am 28. Januar 1938 mit 432,7 km/h den absoluten Geschwindigkeitsrekord für Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen aufstellt. Die Bestmarke hat fast 80 Jahre lang Bestand.
Rekord-Riese: Noch größere Dimensionen strebt der dreiachsige Rekordwagen T 80 mit einem Mercedes-Benz DB 603 Flugmotor an. Der T 80 kommt aber nicht zum Einsatz. Mercedes-Benz Classic stellt 2018 das originale Fahrgestell mit der authentischen Rekonstruktion des Gitterrohrrahmens und einem Schnittmodell des DB 603 als einzigartiges Exponat vor.
Überraschungssieger: Nur für ein einziges Rennen, den Großen Preis von Tripolis in Libyen 1939, entwickelt Mercedes-Benz in nur acht Monaten den 1,5-Liter-Rennwagen W 165. Es lohnt sich: Die Stuttgarter Marke holt einen spektakulären Doppelsieg mit Hermann Lang vor Rudolf Caracciola.
Experimental-Rekorde: Aus dem faszinierenden Experimentalfahrzeug Mercedes-Benz C 111 (1969 / 1970) entstehen in den 1970er-Jahren mehrere Rekordwagen. Auf dem Hochgeschwindigkeits-Rundkurs in Nardò (Italien) erzielen der C 111-II D (1976) und C 111-III (1978, beide mit Dieselmotor) sowie der C 111-IV (1979, mit V8-Ottomotor) zahlreiche Weltrekorde.
Langstrecken-Sportler: Der Mercedes-Benz 190 E 2.3-16 (W 201) feiert 1983 in Nardò ein Fest der Rekorde. Die kompakte Hochleistungslimousine stellt Weltrekorde über 25.000 Kilometer, 25.000 Meilen und 50.000 Kilometer auf. Es ist zugleich der Auftakt für eine große Rennsportkarriere in der DTM.
Sonnen-Kraft: Auszubildende der Mercedes-Benz Werke Sindelfingen und Untertürkheim gewinnen 1985 mit dem Solarmobil Mercedes-Benz Alpha Real die erste „Tour de Sol“ in der Schweiz, eine Rallye für Automobile mit Antrieb durch Strom aus Sonnenlicht.
Indy-Star: Unter strenger Geheimhaltung entsteht ab 1993 der nach dem klassischen Stoßstangenprinzip von Grund auf neu konstruierte 3,4-Liter-V8-Motor Mercedes-Benz 500I für das Penske-Mercedes PC 23 IndyCar. Al Unser Jr. gewinnt damit 1994 die Indy 500. Wegen einer folgenden Reglementänderung bleibt es bei diesem einzigen Renneinsatz des 500I.
Härte-Test: Drei serienmäßige Mercedes-Benz E 320 CDI (W 211) stellen 2005 in Laredo (Texas) in einem 30 Tage dauernden Langzeittest mehrere Weltrekorde über bis zu 100.000 Meilen auf – und beweisen einmal mehr die Zuverlässigkeit der Stuttgarter Marke.
Strom-Sportler: Die „Grüne Hölle“ der Nürburgring-Nordschleife umrundet der Mercedes-Benz SLS AMG Electric Drive 2013 in einer Rekordzeit von 7:56,234 Minuten. Der Supersportwagen ist das erste Serien-Elektrofahrzeug, das die legendäre Rennstrecke in weniger als acht Minuten absolviert.
Gipfel-Stürmer: Im Pikes-Peak-Bergrennen (USA) holt Mercedes-Benz 2015 einen spektakulären Klassensieg. Zum Einsatz kommt kein Rennwagen, sondern ein nahezu serienmäßiger C 300 d 4MATIC (W 205). Uwe Nittel absolviert die 19,99 Kilometer lange Bergrennstrecke mit über 1.400 Meter Höhenunterschied in nur 11:37 Minuten – neuer Rekord für Diesel-Fahrzeuge.
Rekord-Partner: Hochleistungsautomobile mit dem Stern unterstützen auch andere sportliche Rekorde. Radrennfahrer José Meiffret erreicht 1962 im Windschatten eines Mercedes-Benz 300 SL „Gullwing“ (W 198) als erster Mensch 200 km/h auf dem Fahrrad – gut ein halbes Jahrhundert, nachdem der Benz 200 PS Rekordwagen als erstes Benzin-Automobil diese magische Marke überschritten hat.
Źródło: Mercedes